Die Vorbereitungen für die Wintersaison 2025/26 haben diesmal bereits im Herbst begonnen...

Anfang September kam der Chef-Bauleiter der Firma Sportas, die vor vielen Jahren unsere TennisForce-Plätze gebaut hat, zu einem Platz-Check auf die Anlage. Sein zentrales Feedback: Auf allen drei TennisForce-Plätzen, über denen im Winter die Traglufthalle steht, wurde über Jahre hinweg mit zu wenig Ziegelmehl gearbeitet. Historisch lagen die Mengen bei etwa 0,5 Tonnen je Platzseite – tatsächlich braucht es mindestens die doppelte Menge, um zu verhindern, dass statt auf Sand auf der Grundschicht gespielt wird.

In der Folge haben sich die Poren der Grundschicht zugesetzt, wodurch die Plätze immer langsamer entwässerten. Im Sommer brauchten sie zuletzt durchweg einen ganzen Tag nach einem Starkregen, um vollständig abzutrocknen.

 

Deutlich mehr Ziegelmehl und eine bessere Bindung

Auf Basis dieser Expertenempfehlung wurde vor dem Start der Hallensaison deutlich mehr Ziegelmehl auf die Plätze in der Traglufthalle aufgetragen. In den ersten zwei Wochen führte das zu einer weicheren Oberfläche und „springfreudigeren“ Bällen – ein bekannter Effekt, der beim Aufwerfen von neuem Ziegelmehl regelmäßig auftritt.

Etwa neun bis zwölf Tage nach dem Start der Hallensaison verfestigte sich die Bindung der Sandschichten zunehmend durch regelmäßiges Wässern und das Bespielen der Plätze. Auf den Außenplätzen im Sommer dauert dieser Prozess rund ein Drittel weniger Zeit – insbesondere durch die unterstützende Wirkung der Sonne.

 

Neue Schleppnetze für eine gleichmäßigere Oberfläche

Ein weiterer wichtiger Schritt war Mitte Oktober der Wechsel der Schleppnetze: Wir haben die schweren Netze von den Außenplätzen in die Halle geholt. Sie sorgen mit ihren groben Matten für eine intensivere Begradigung der Platzoberfläche – eine vermeintlich kleine, aber sehr wirkungsvolle Maßnahme zur Verbesserung der Spielqualität.

Aktuell nutzen wir die "mittelschweren" Schleppnetze, sie stellen augenblicklich das beste Gleichgewicht sicher. Gleichgewicht bedeutet hier, dass die Platzoberfläche einerseits zuverlässig geglättet, andererseits aber nicht zu viel Material abgetragen wird. Parallel achten die Platzwarte darauf, die Plätze etwas feuchter als in den Jahren zuvor zu halten, um die Bindung des Materials zu stabilisieren. Das ist an der gleichmäßig tiefroten Farbe des Sands ersichtlich.

Das Ergebnis: Die Oberfläche der drei Hallenplätze ist inzwischen deutlich homogener, die Bälle springen ruhiger, und die Grundschicht ist besser geschützt. Wir behalten die Entwicklung weiterhin im Blick und optimieren bei Bedarf nach.

 

Frühjahrsmaßnahme 2026: Grundaufbereitung der TennisForce-Plätze

Eine kleine Vorschau auf das Frühjahr 2026: Nach dem Abbau der Traglufthalle Ende März erhalten die TennisForce-Plätze eine umfassende Grundaufbereitung. Die Firma Sportas wird dazu mit schwerem Gerät anrücken, um insbesondere die zugesetzten Poren in der Grundschicht wieder freizulegen. Gleichzeitig werden einige defekte Stellen in der TennisForce-Grundschicht ausgebessert. Auf die gereinigten Plätze wird anschließend frisches Ziegelmehl aufgeworfen.

Diese Maßnahme wird die Qualität der Plätze 5-7 deutlich verbessern, den Spielkomfort erhöhen und eine schnellere Bespielbarkeit nach Regen ermöglichen. Aber auch hier wird gelten: Die Oberfläche wird zunächst weicher sein, bevor der natürliche Verfestigungsprozess einsetzt – je nach Witterung unterstützt oder auch verlangsamt. Daher schon jetzt die Bitte: Nicht gleich laut aufschreien und entrüstete Mails schreiben, wenn zu Beginn der Frühjahrssaison 2026 auf den Plätzen 5–7 Bälle unvorhersehbar abspringen. Es wird besser, das ist sicher – nur eben nicht auf Knopfdruck.

 

Aktuelles Thema: Feuchte Platzoberflächen

In den vergangenen Tagen – seit kurz vor dem letzten Wochenende – haben mehrere starke Regengüsse zu erhöhten Wasseransammlungen in den äußeren Randbereichen der Traglufthalle geführt. Das angesammelte Regenwasser ist diesmal – was eher selten vorkommt – bis in das Erdreich unter den Plätzen vorgedrungen und hat dort für eine erhöhte Feuchtigkeit gesorgt, die viele von Euch aktuell wahrgenommen haben. Erkennbar ist das vor allem an dunkleren Sandstellen an den Hallenrändern: Bereiche, die typischerweise heller und trockener sind, zeigen derzeit eine deutlich intensivere, dunkle Färbung. Teilweise ist sogar Sickerwasser von außen bis an die Grundlinienbereiche gelangt – beispielsweise auf Platz 6 vorn – was dort zu einer kurzzeitig sehr weichen Oberfläche geführt hat. Auch auf Platz 5 bei der Notausgangstür sind deutlich feuchte Bereiche zu sehen.

All das sind natürliche Vorgänge, die sich nur sehr begrenzt beeinflussen lassen. Wir haben darauf reagiert, indem wir die Hallentemperatur leicht erhöht haben, um die Trocknung der Plätze zu unterstützen – das ist ein wenig vergleichbar mit dem Effekt der Sonnenwärme auf den Außenplätzen. Für einige mag es dadurch momentan etwas wärmer in der Halle sein – wir bitten hier um Verständnis.

Und natürlich wird in der Traglufthalle aktuell nicht gesprengt – und wenn, dann nur sehr gezielt dort, wo einzelne Flächen sichtbar austrocknen. 

Wir prüfen zudem, ob es rund um die Traglufthalle Möglichkeiten gäbe, Wassermengen gezielt zu kanalisieren, um sie vom äußeren Hallenrand wegzuführen. Die Geländegegebenheiten, bspw. dass die Plätze unter Straßenniveau liegen, setzen dabei ziemlich enge natürliche Grenzen.

 

Aktuelles Thema: Temperatursteuerung

Zur Hallentemperatur gibt es einen Umstand, den viele vielleicht nicht kennen: Die Traglufthalle verfügt nicht über integrierte Temperaturfühler, die mit dem Gebläsesystem, das in dem grünen Schutzcontainer außerhalb der Halle untergebracht ist, verbunden sind. Diese Technik war bei der damaligen Installation nicht vorgesehen.

Das bedeutet: Die Anpassung der Hallentemperatur erfolgt nicht automatisch, wenn sich die Außentemperaturen verändern, sondern muss manuell vorgenommen werden. Dadurch kann es vorkommen, dass die Temperaturregelung mit einem gewissen Zeitversatz erfolgt.

Wir werden prüfen, ob eine technische Aufrüstung möglich wäre, bei der die bestehende Gebläsetechnik mit modernen Temperaturfühlern innerhalb der Halle verbunden wird. Dadurch ließe sich künftig eine automatische Temperatursteuerung realisieren. Über mögliche Umsetzungsoptionen werden wir Euch informieren.

 

Kleine, sichtbare Verbesserungen

Vielen Dank für Eure Hinweise zu den Kleiderständern auf den Plätzen. Die bisherigen Modelle sind teilweise defekt und werden nun ersetzt. Neue, stabile Kleiderständer sind bereits bestellt, werden in der kommenden Woche geliefert und dann aufgestellt. Sie sind robuster, standfester und damit auch für schwerere Winterjacken besser geeignet.

Außerdem wurden zwei neue Hallenuhren bei den Plätzen 5 und 7 aufgehängt. Sie sind größer, kontraststark und dadurch auch aus der Distanz besser ablesbar. Dass die Uhren nicht direkt zu Saisonbeginn hingen, lag leider daran, dass die ursprünglich bestellten Modelle aus dem Platzwartbüro entwendet wurden – sie mussten nachbestellt und konnten erst entsprechend später aufgehängt werden.

 

Reinigungsparty in der Traglufthalle

Ein echtes Highlight war die Reinigungsaktion des grünen Innenplanenbereichs, zu der wir die erste „Reinigungsparty“ des GWL ausgerufen hatten. Am Freitagabend, 10. Oktober, machten sich rund 20 engagierte Mitglieder mit professionellem Reinigungsequipment „bewaffnet“ und bester Stimmung an die Arbeit.

Hintergrund war, dass sich während der Reinigungsaktionen beim Hallenaufbau und danach gezeigt hatte: Mit bloßem Kärchern lässt sich der feinen Patina aus jahrelangen Ziegelmehlablagerungen auf der leicht öligen Planenoberfläche nicht erfolgreich zu Leibe rücken. Also wurde zunächst ein spezieller Planenreiniger aufgesprüht, anschließend per Waschhandschuh und Wischmopp kräftig nachgewischt und zum Abschluss alles noch einmal gründlich mit dem Dampfdruckreiniger nachgereinigt.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen – oder besser gesagt: war sofort spürbar. Am nächsten Morgen befragte unser Technikvorstand Jeroen ein Damendoppel, ob sie eine Veränderung in der Halle bemerken würden. Die Antwort kam einstimmig: „Hier ist es viel sauberer als vorher!“ – genau das war das Ziel.

Ein besonderes Dankeschön gilt Luci, der den „Leiterjob“ übernahm und drei Stunden auf einer Leiter sitzend den großen umlaufenden Luftschlauch mit einem Waschhandschuh von Hand bearbeitet hat. Dann Franco, der uns zur Halbzeitpause mit großartiger Pizza versorgte und Getränke aus seinem Vorrat spendierte – die wir bei aller Vorbereitung tatsächlich vergessen hatten. Und Carsten, der durch die 15 Jahre alte, aber blitzsaubere Traglufthalle bei TeBe so inspiriert war, was möglich ist, wenn man es einfach angeht und den Einsatz vor Ort hervorragend geleitet hat.

Am Ende waren wir uns alle einig: Die Aktion war erfolgreich und zugleich ein tolles Gemeinschaftserlebnis. „Das machen wir wieder!“, hieß es beim Verlassen der Halle gegen Mitternacht – spätestens zum Ende der Wintersaison, wenn die Halle abgebaut wird. Dann geht’s dem großen Luftschlauch noch einmal richtig von oben an den Kragen.

 

Zum Schluss

Wer bis hierhin gelesen hat, versteht nun besser, welche Herausforderungen hinter Instandhaltung und Pflege der Plätze und der Halle in der Wintersaison stehen und wie viel Detailarbeit erforderlich ist, um eine gute Bespielbarkeit und Spielumgebung sicherzustellen.

Einen herzlichen Dank an Euch aufmerksame Mitglieder, die mithelfen, indem sie ihre Beobachtungen direkt weitergeben und mit konstruktiven Impulsen unterstützen. You rock! 💪 So können wir schnell reagieren und gezielt handeln. Denn eines gilt auch hier: Hundert Augen sehen mehr als zehn. 😊

 PS: Last but not least auch an das Technik-, Anlagen- und Platzwartteam mit Jeroen, Dodo, Hossein und Seetha einen herzlichen Dank für Euer tolles Engagement.

 

#GrünWeißFamily
Sebastian Schulz